Der M38A1 ist der Jeep der Phase des kalten Krieges. Der Bau des Wagens began ab 1951 und erfolgte zum Teil bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Im Korea-Krieg ersetze er bereits den Willys MB und M38.
Insgesamt gab es acht Modell-Varianten des M38A1. Grundkonfiguration des Antriebssystems sah wie folgt aus:
- "Hurricane" F134-Motor
- T-90 3-Gang-Getriebe von Warner
- Dana 18 Verteilergetriebe von Spicer
- Dana 25 bzw. Dana 27 Vorderachse von Spicer
- Dana 44 Hinterachse von Spicer
- Abdeckung der Batterie-Box
- Art des Kühlergrills
- Verbauung der vorderen Kotflügel
- Kühler-Verankerung
- vordere Stoßstange
- Radstand
M38A1 - Standardversion
Produktionsmenge: 101.488 St. (80.290 für die US Army und 21.198 St. für Nato-Länder)
Bauweise von 1951 bis Oktober 1953:
- Batterie-Box-Abdeckung war mit vier Metallbändern und insgesamt acht Schrauben verschraubt
- Kühlergrill mit zwei 45°-Scharnieren zur einfachen Montage des Motors
- Kühler war freistehend und nur am Kühlergrill und durch eine Abdeckung zum Motor hin fixiert
- Die Kotflügel wiesen eine 45°-Naht auf
- Die Stoßstange hatte keine Bohrung in der Mitte (nur in den erden Produktionstagen wurden Stoßstangen des M38 verbaut, die wiederum Löcher hatten)
Bauweise ab November 1953:
- Batterie-Box-Abdeckung hatte nun einen Klammer-Verschluß
- Kühlergrill hatte eine einzelne Schraube in der Mitte zur Montage
- Der Kühler war nun fest mit dem Ventilator verbaut und zudem durch zwei Stangen mit der Karosserie verbunden
- Der Kotflügel war nun ohne die 45° Naht verbaut
- Die Stoßstange hatte keine Bohrung in der Mitte
Mit dem M38A1 wurden das erste Mal nach vorne abgerundete Kotflügel verbaut, die auch ab dem CJ5 in den zivilen Modellen-Varianten bis zum heutigen Wrangler genutzt werden.
Der M38A1 unterschied sich in folgenden Punkten vom CJ5, dass der Rahmen verstärkt war und die Halterungen der vorderen Blattfedern waren umgekehrt eingebaut. Zudem verfügte der M38A1 über eine 24 Volt Elektrik mit der die NATO-Funkanlagen genutzt werden konnten.
M170 - Sanitätswagen
Produktionsmenge: 4.155 St.
Merkmale:
- Der M170 war ein M38A1, bei dem der Radstand um ca. 51cm auf 256,54cm verlängert wurde
- Im Gegensatz zu der Standard-Ausführung verlangte der M170 zwei Personen als Besatzung: einen Fahrer und einen Sanitäter. Der Wagen konnte bis zu 6 Personen befördern oder 3 Verletzte auf Bahren
- Um die operative Reichweite zu erhöhen, wurde ein Tank mit einer Kapazität von 20 Gallonen verbaut, was Fahrtstrecke mit einer Tankfüllung auf 300 Milen erhöhte
- Um die Bahren-Beladung über die Heckklappe zu ermöglichen, wurde das Ersatzrad und der Reservetank auf der Beifahrerseite in der Fahrgastzelle eingebaut
- Der M170 mit einem Stoffdach, Seitenteilen, Stofftüren und ohne Winde ausgeliefert
Der M170 war auch das Vorgänger-Modell des CJ6, der ab August 1955 gebaut wurde.
M38A1-C - 106mm Geschütz-Ausführung
Produktionsmenge: nicht bekannt
Merkmale:
- Ersatzrad und Reservetank auf der Beifahrerseite außen montiert
- drei-beiniger Geschützfuß auf Heck montiert
- zwei-geteilte Windschutzscheibe mit Transport-Verschluß
- Batterie- Box verschraubt
- Kühlergrill mit Scharnieren
- Kühler ohne Verstärker-Stangen
- Kotflügel im frühen Stil (45° Naht)
- Blattfederung hinten verstärkt
- Geschütz-Datenschild beifahrerseits hinten am Heck
- Keine Heckklappe
- Transportmanchette für das Geschützrohr des Geschützrohr im Fahrgastraum
M38A1-D - die "atomare" Ausführung des C
Produktionsmenge: ca. 50 St.
In den Anfängen des Kalten Kriegs und der atomaren Aufrüstung sahen die Militär-Strategen beider Lager einen Bedarf für atomare Kurzstrecken-Geschütze. Die US Army entwickelte in den 50er Jahren ein 120mm-Geschütz zum Abschuss atomarer 280mm-Geschosse XM388 (genannt "Honest John" und "Davey Crocket"). der atomare Sprengkopf hatte eine Reichweite von 2000m und eine Explosionskraft von etwa einer Kilotonne. In den späten 60ern wurde das Programm eingestellt. Wie beim M170 und M38A1C waren beim M38A1-D zwei Personen als Besatzung vorgegeben: ein Fahrer sowie ein Kanonier.
Merkmale:
- Batterie-Box-Abdeckung mit Klammer-Verschluß
- Je zwei Bügelchen in der Nähe der Scharniere der Motorhaube. An ihnen wurden Taschen mit den Reinigungsutensilien für das Kanonenrohr befestigt.
- Kühler mit Verstärker-Stangen
- Kotflügel ohne 45° Naht
- Kühlergrill ohne Scharniere
- Ersatzrad auf der Beifahrerseite außen montiert
- Blattfederung hinten verstärkt
- Heck wurde mit zwei Kisten versehen, in denen die XM388 Projektile gelagert waren
- 120mm Geschütz beifahrerseits am Heck montiert
M38A1 USMC
Produktionsmenge: nicht bekannt
Nach dem 2. Weltkrieg hatte sich das US Marine Corps (kurz USMC) mit seinen speziellen Anforderungen an Willys Oberland gewandt. Durch Einsätze im pazifischen Raum und in tropischen Gebieten, sahen sie einen besonderen Bedarf an Rostschutz sowie an ein Sperrdifferential um besser sumpfige oder matschige Untergründe mit den Jeeps bewältigen zu können.
In der Phase von 1952 - 1957 wurden deshalb folgende Modifikationen für das USMC umgesetzt:
- Extra Unterbodenschutz für den Einsatz in extrem feuchten Gebieten (z.B. Indochina)
- Verstärkte hinter Stoßstange um Anlandung und Lufttransport zu ermöglichen
- Verstärkte Heberinge vorne und zusätzliche hinten seitlich an der Stoßstange
- Sperrdifferential an der Hinterachse
- Dichtschließender Kupplungshebel
- Waldgrüne Lackierung (Farbe: USMC 34052) und mattgelbe Markierung am Stoffdach. Das USMC hatte sonst kaum oder keine Identifikationsmarkierungen an den Jeeps
Das USMC hatte sich in den 1960ern gegen die Einführung des M151 von Ford/AMC entschieden. Interessanter Weise wurde diese Entscheidung auch vom Verteidigungsministerium akzeptiert.
Jedoch sind im Ersatzteilpool in der Phase von 1960 bis 1967 auch bereits Teile aufgetaucht, die dem M151 entstammen konnten: ein anderer Vergaser sowie ein anderer Luftfilter.
M38A1 USAF Dispatcher Jeep
Produktionsmenge: nicht bekannt
Der Dispatcher Jeep (kurz: DJ) war eine abgespeckte Version des M38A1 für die US Air Force (kurz USAF), da er nicht für Kampfeinsatz-Zwecke sondern für Fahrten auf den Stützpunkten bzw. Flugplätzen geplant wurde. Deshalb verfügte der Wagen über kein Allrad-Getriebe. Die 24 Volt Elektrik und mit der Batteriebox für der Windschutzseite wurde beibehalten. Viele der Verstärkungen für den Geländebetrieb wurden ebenfalls rückgebaut. Der Tank wurde unter dem Heck eingebaut und von der Beifahrerseite betankt. Der DJ verfügte über ein Hardtop mit Schiebetüren.
M38A1 NEKAF - Niederländischer Lizenzbau
Produktionsmenge: 7.676 St.
Beschreibung des NEKAF M38A1 in eigenem Post!
M38A1 CDN - Kanadische Variante
Produktionsmenge: ca. 1.400 St.
In Kanada wurden zwischen 1952-53 viele der frühen M38A1 durch Ford
gebaut. Einige Jeeps wurden unter anderen als M38A1 CDN an die kanadische Armee geliefert.
1967 bestellten die kanadischen Streitkräfte weitere 800 Stück, die als M-38A1 CDN2 von Kaiser Jeep in einer Fabrik in Windsor, Ontario gebaut wurden.
1970-71 wurden erneut 500 St. des M38A1 durch die Kanadier bestellt, die aufgrund der Modifikationen nun als M38A1 CDN3 bezeichnet wurden. Diese Lieferung erfolgte aus den USA (Toledo), da die kanadische Produktionsstätte mittlerweile 1969 geschlossen war. Die Modifikationen beinhalteten Scheibenwischer, Scheibenbremsen und eine neue Luftfilterung (ähnlich der des M151). Viele der M38A1 CDN2 wurden zu dieser Zeit ebenfalls mit diesen Modifikationen umgebaut.
Die kanadischen Jeeps waren auch im Rahmen von UN Friedenseinsätzen auf der ganzen Welt eingesetzt und waren während dieser Einsätze weiß lackiert.
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