Samstag, 4. Februar 2012

Entwicklung der Jeeps

Bantam Mark I  ("Blitz Buggy") - Prototyp
Produktionszeitraum: 1940
Produktionsmenge: 1 St.
Hersteller: American Bantam Car Company

Auslieferung des ersten Prototyps "Old Number One" am 23.9.1940 mit einem 20 PS-Motor


Bantam Mark II (BRC60) - Prototyp
Produktionszeitraum: 1940
Produktionsmenge: 70 St.
Hersteller: American Bantam Car Company

Auslieferung weiterer Testfahrzeuge am 17.11.1940



Willys QUAD - Prototyp
Produktionszeitraum: 1940
Produktionsmenge: 2 St.
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.

Auslieferung der Prototypen am 11.11.1940







Merkmale:

Willys konnte sich aufgrund des sehr starken 60 PS "Go Devil" Motors (seitengesteuerter L-Kopf bei dem die Ein- und Auslassventile nebeneinander stehen) gegenüber den Motoren der beiden Wettbewerber durchsetzen. Jedoch musste Willys das Design des Prototypen massiv abspecken, da der Wagen zu schwer war. Das hat dazu geführt, dass sich bereits die erste Produktionsserie MA am Design von Ford orientierte.

Ford PYGMY - Prototyp
Produktionszeitraum: 1940
Produktionsmenge: 1 St.
Hersteller: Ford Motor Co.

Auslieferung der Prototypen am 23.11.1940


Merkmale:
  • Der Ford PYGMY sowie der Ford GP wurden mit dem Ford 9N Traktoren-Motor mit 45 PS ausgestattet.

Auch die Butt Corp. hat einen PYGMY als Prototyp entwickelt. Jedoch wurde aufgrund einiger Karosserie-Beschaffenheiten der Ford durch die Army vorgezogen.


Ford GP - Kleinserienmodell
Produktionszeitraum: 1941
Produktionsmenge: 4.456 St.
Hersteller: Ford Motor Co.


Bantam BRC-40 - Kleinserienmodell
Produktionszeitraum: 1941
Produktionsmenge: 2.605 St.
Hersteller: American Bantam Car Co.


Willys MA (MA = Military vehicle Model A) - Kleinserienmodell
Produktionszeitraum: 1941
Produktionsmenge: 1.553 St.
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.


Merkmale:
  • Scheinwerfer nicht im Kühlergrill integriert
  • Lenkradschaltung
  • Das Getriebe war weiterhin wie im Quad von Warner und es wurden Spicer Motor-Komponenten verwendet
Die meisten MA wurden im Rahmen des Land-Lease Act nach Russland geliefert.

Willys MB (MB = Military vehicle Model B) - Slat Grill
Produktionszeitraum: Ende 1941 - 1942
Produktionsmenge: 25.808 St.
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.

Merkmale:
  • Sehr stark dem Design des Ford GP angelehnt, das von der Army favorisiert wurde
  • Die ersten 25.000 St. MBs hatten deshalb einen geschweißten Kühlergrill (engl. welded grill, jedoch wird der Begriff "slate" - engl. für Streifen/Latte - verwendet)
  • Scheinwerfer bereits im Kühlergrill integriert
  • "Willys" Schriftzug auf der Heckklappe
  • Karosseriewanne Typ1 von American Central Manufactoring (ACM)

Willys MB - Stamped grill
Produktionszeitraum: Ende 1942 - Mitte 1945
Produktionsmenge: 309.723 St.
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.

Mit dem Stamped Grill übernahm Willys-Overland die 9 Streben des Kühlergrills vom Ford GP, verlieh aber durch die gestanzte Version dem Willys sein ab diesem Zeitpunkt typischen Look.


Merkmale:
  • Mit diesem Modell setzte sich der gestanzte Kühlergrill (engl. stamped grill) durch
  • Erste Rahmentraverse unter dem Kühler ist ein rundes Rohr
  • Tankstutzen unter dem Fahrersitz, Sitzkissen muß hochgeklappt werden
  • Scheinwerfer (14cm), die beweglich bzw. hochklappbar aufgehängt sind
  • geteilte Windschutzscheibe, Innenrahmen kann nach vorne hochgeklappt werden.
  • Keine Heckklappe
  • Handschuhfach auf der rechten Seite und Stauboxen in den hinteren Kotflügeln links und rechts
  • 6 oder 12 Volt Elektrik
  • Karosseriewanne Typ 1 von ACM  bis Ende 1943 dann Typ 2

Ford GPW
Produktionszeitraum: 1942 - 1945
Produktionsmenge: 281.578 St.
Hersteller: Ford Motor Co.

Lizenzbau des Willys MB durch Ford während des 2.Weltkrieges

 Merkmale:
  • Erste Rahmentraverse ist ein nach unten offenes U
  • Viele Teile mit einem geschwungenem "F" (= Ford) geprägt z.B. Schraubenköpfe
  • Karosseriewanne von Ford bis August 1943, dann Typ 1 von ACM bis Dez. 1943 und danach ACM Typ 2 bis Mitte 1945
Ford GPA
Produktionszeitraum: 1942 - 1943
Produktionsmenge: 12.778 St.
Hersteller: Ford Motor Co.

Mit dem Auftrag für die Großserie des GPW erhielt Ford such den Auftrag, win Amphibienfahrzeug auf Basis des GPW zu bauen. Obwohl die US Army den Auftrag an Ford vergab, da sie aufgrund der Unternehmensgröße von Ford annahm, dass der Auftrag zügig erfolgen kann, zog sich die Entwicklung des GPA länger als geplant hin.  


M201
Produktionszeitraum: 1948 - 1966
Produktionsmenge: 27.000 St.
Hersteller: Hotchkiss

Nach dem Krieg übernahm bzw. erwarb das französische Militär 22.000 Willys MB von der US Army um die eigene Armee damit auszurüsten. Davon war jedoch nur die Hälfte nutzbar. Die Werkstätten des Etablissement de Réserve Générale du Matériel Automobile (kurz E.R.G.M.) in La Maltournée bei Paris konnten jedoch damit und aus den Jeep-Wracks des 2. Weltkriegs etwa 27.000 M201 wieder aufbauen und an die französische Armee liefern. Dank der Leistung des E.R.G.M. waren selbst 1983 noch mehrere M201 während einer Militäroperation im Chad im Einsatz. 25 des M201 wurden für die Zivilverteidigung im Lager behalten aber schließlich 2002 auf einer Auktion verkauft.

Merkmale:
  • Rahmen: hinter der Stoßstange zwei senkrechte Metallverstärkungen
  • Zentraler elektrischer Scheibenwischermotor
  • 24 Volt Elektrik von ABG und Paris-Rhone
  • Instrumente von Jaeger

CJ-2A
Produktionszeitraum: 1946 - 1949
Produktionsmenge: 214.202
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.

Der erste zivile Jeep (CJ = civilian jeep).


 Merkmale:
  • Scheinwerfer (17,5cm) fest montiert im Grill
  • Außenliegender Tankstutzen (5,5cm Durchmesser)
  • Geteilte Windschutzscheibe, Innenrahmen nach vorne ausklappbar, teilweise mit Willys-Logo
  • Kein Handschuhfach
  • Heckklappe teilweise mit Willys-Logo
  • Lenkradschaltung (nur 1946)

CJ-3A
Produktionszeitraum: 1948 - 1952
Produktionsmenge: 131.843
Hersteller: Willys-Overland Motor Co.

Merkmale:
  • einteilige, durchgehende Windschutzscheibe
  • Motorhaube und Heckklappe ohne Willys-Logo
  • Spicer 44-2 Achsen
CJ-V35
Produktionszeitraum: 1950
Produktionsmenge: 1.000 St.
Hersteller: Willys Motor Co.

Der CJ-V35 (auch genannt: Truck V35/U) its wohl der ultimate USMC Jeep. Er konnte unter Wasser fahren und Beobachter bei seeseitigen Anladungen transportieren. Im Gegensatz zum M38 der durch die US Army beauftragt wurde, waren beim CJ-V35 die US Navy und das USMC die Auftraggeber. Einige Aspekte die beim Bau des CJ-V35 umgesetzt wurden, hielten auch beim M38 Einzug. 

Auf Basis des CJ-3A hatte der CJ-V35 einen 12 Volt-Generator zwischen den Sitzen um ein Funkgerät zu versorgen, dass auf der Ladefläche verbaut war. Der Tank und das Staufach wurden modifiziert um den Generator Platz zu schaffen. Weitere Merkmale sind die wasserdichten, vorstehenden Lichter, Schleppösen an der Stoßstange vorne sowie Hebeösen für den Transport mit einem Kran. Die Motorhaube trug den "Willys" Schriftzug und hatte bereits die Auskerbung für den Luftansaugschnorche wie beim M38.

M38
Produktionszeitraum: 1950 - 1952
Produktionsmenge: 61.423 St.
Hersteller: Willys Motor Co.

Das überarbeitete Jeep-Modell auf Basis des CJ-3B von Willys Overland für den Koreakrieg

Merkmale:
  • Rahmennummer: MC XXXXX
  • Außenliegender Tankstutzen (12cm Durchmesser)
  • Durchgehende, einteilige Windschutzscheibe
  • Batteriefach für eine Batterie vor der Windschutzscheibe
  • Heckklappe
  • Handschuhfach und Handbremse links neben dem Lenkrad
  • 24 Volt Elektrik (funkentstört und wasserdicht)
M38A1
Produktionszeitraum: 1951 - 1972
Produktionsmenge: 120.000 St.
Hersteller: Willys Motor Co. bzw. Kaiser Jeep Corp.

Das erfolgreichste Armee-Fahrzeug von Willys Oberland mit dem neuen "Hurricane" F134-Motor. Der F134-Motor hat gegenüber dem Flathead-Motor der Vorgänger-Jeeps einen größeren bzw. höheren Motorblock, weshalb die Motorhaube (durch die rundliche Auswölbung) höher sein musste, um den Motor problemlos unterzubringen. 

Die Beibehaltung der Typenbezeichnung M38(A1) ist damit zu erklären, dass die US Army den M38A1 als Upgrade des M38 sahen, der nur sehr kurzweilig im Einsatz war.

Merkmale:
  • Rahmennummer: MD XXXXX
  • Scheinwerfer fest im Grill versenkt
  • Außenliegender Tankstutzen (12cm Durchmesser)
  • 24 Volt Elektrik (funkentstört und wasserdicht)
  • Geteilte Windschutzscheibe
  • Batteriefach für zwei 12V-Batterien vor der Motorhaube
  • Handbremshebel zwischen den Vordersitzen
  • Keine Heckklappe
  • Der obligatorische Spaten war nun unter der Haube montiert
Der M38A1 wird in einem eigenen Post weiter beschrieben!

DJ-3A
Produktionszeitraum: 1953 - 1964
Produktionsmenge: nicht bekannt
Hersteller: Willys Motor Co.

Der Dispatcher war der erste zweirad-angetriebene Jeep, in dem eine CJ-3A Karosserie mit einem L134-Motor verbaut wurde. Er wurde als Lieferwagen und als Freizeit-Auto vermarktet. Es gab Soft- und Hard-Tops als Aufbau, sowie Versionen mit und ohne Heckklappe. Für die Hinterachse wurde ein Spicer 23 eingebaut.Typisch war auch die Lenkradschaltung.

CJ-3B
Produktionszeitraum: 1953 - 1964
Produktionsmenge: 155.494 St.
Hersteller: Willys Motor Co.

Der wahrscheinlich erfolgreichste und langlebigste Willys Jeep überhaupt! Von diversen Firmen anschließend weltweit reproduziert z.B. Mitsubishi (Japan), Mahindra (Indien), Hotchkiss (Frankreich), Viasa (Spanien).

Merkmale:
  • Hohe Motorhaube
  • Hurricane F134-Motor
  • Durchgehende Windschutzscheibe
  • Scheibenwischer unten
  • Außenliegender Tankstutzen (5,5cm Durchmesser)
  • Scheinwerfer (17,5cm) fest im Grill integriert
  • Heckklappe
M606
Produktionszeitraum: 1953 - 1964
Produktionsmenge: war Teil der CJ3b Produktion
Hersteller: Willys Motor Co.

Der M606 war aus der Fertigung des zivilen CJ-3B genommen (er hatte deshalb such die Rahmennummern des 
CJ-3B). Als Militärversion wurden größere Reifen und stärkere Federung sowie eine spezielle Stoßstange für die Anhänger-Kupplung und Tarnlichter auf den vorderen Kotflügeln. Im Vergleich mit den M38 war der M606 mit einer 6 Volt Elektrik ausgestattet. Der M606 hatte einen längeren Radstand und bereits den F134 Hurricane Motor. Das ist auch der Grund für die hohe Motorhaube. 

Der M606 wurde hauptsächlich an andere Armeen verkauft. Nur ein paar wurden von der Feldjägern/Militärpolizei und der US Navy eingesetzt. Wie auch der CJ-3B
wurde der Bau des M606 durch Kaiser Jeeps in anderen Ländern lizensiert.

Zwischen 1965 und 1972 folgte noch die Modelle M606A1 mit 12 Volt und der M606A2 mit 24 Volt die sich am Design des CJ-5 orientierten.

CJ-5
Produktionszeitraum: 1954 - 1983
Produktionsmenge: 606.303 St.
Hersteller: Willys Motor Co. bzw. Kaiser Jeep Corp.

Aus dem CJ5 entwickelte sich der Wrangler, der später von American Motors Co. (AMC) mit diversen Änderungen bis Mitte der 80er Jahre gebaut worden ist. Zudem wurde der CJ-5 auch auf der ganzen Welt in Lizenz gebaut.

Merkmale:
  1. Scheinwerfer (17,5cm) auf den Grill aufgesetzt
  2. Tankstutzen außenliegend auf Höhe des Fahrersitz (5,5cm Durchmesser)
  3. Durchgehende Windschutzscheibe
  4. Scheibenwischer oben
  5. Heckklappe
  6. 4-Zylinder Motor mit kopfgesteuerten Einlassventilen
  7. Handbremmsgriff rechts neben dem Lenkrad
M442 ("Mighty Mite")
Produktionszeitraum: 1959 - 1962
Produktionsmenge: 4.200 St.
Hersteller: American Motors Co. (kurz AMC)

Die Entwicklungsgeschichte des M442 begann bereits im Jahr 1946 als mit der Planung eines neuen Geländewagens für das US Marine Corps der Nachkriegszeit begonnen wurde. Die Mobilität des USMC sollte deutlich erhöht werden, weshalb man einen Geländewagen wünschte, der die Anlandung und Transport mit Hubschraubern ermöglichte. In den 50er Jahren entwickelten AMC und Willys-Overland ("Bobcat" bzw. "Aero Jeep") Prototypen. Der Bobcat (siehe Post "Experimentelle Prototypen") wurde aber zugunsten des technisch anspruchsvolleren M422 abgelehnt, obwohl die Vielzahl vom Gleichteilen mit den M38 bzw. M38A1 dem USMC Kosten und Logistikaufwand gespart hätte.

1958 wurden nach intensiven Teste die ersten 250 Fahrzeuge von AMC produziert und im Rahmen der Serienproduktion ab 1960 3.922 M442 hergestellt. Inzwischen waren die Militär-Hubschrauber so leistungsfähig geworden, dass sich einer der Hauptgründe für den M442 erübrigte und die geringe Stückzahl und die kurze Produktionszeit erklärt.

Der M442 hatte einen luftgekühlten AMC V-4 Motor mit einer Leistung von 52PS, der maximal 80 km/h fuhr. Die Karrosserie wurde aus Aluminium gefertigt und wog nur 770kg. Der M442 hatte als erster Geländewagen der US Streitkräfte eine Einzelradaufhängung, die erst wieder beim Ford M151 wieder verbaut wurde. Zudem verfügte er auch über ein Sperrdifferential zum Zu- bzw. Abschalten des Vorderradantriebs - auch während der Fahrt.

Später wurde eine 22cm längere und 36kg schwerere Version unter der Bezeichnung M442A1 von AMC hergestellt.

M151 Mutt (= Military Utility Tactical Truck)
Produktionszeitraum: 1961-1969
Produktionsmenge: ca. 100.000 St.
Hersteller: Ford Motor Co. mit American Motors Co.

Der M151 war der Jeep des Vietnam-Krieges.

Merkmale:
  • Selbsttragende Karosserie mit Einzelradaufhängung
  • Ab der Modellversion M151A2 mit Schräglenkerachse, Überrollbügeln und Sicherheitsgurten
Die Jeep-Modelle CJ6 aufwärts sind nicht berücksichtigt.

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